Fünf Jahre Ergänzende Unabhängige Beratungsstelle (EUTB) im Kreis Heinsberg Wilfried Oellers MdB zu Besuch

31. Oktober 2024

Kreis Heinsberg. Die Ergänzende Unabhängige Beratungsstelle (EUTB) im Kreis Heinsberg berät seit fünf Jahren Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen.

Dies nahm Wilfried Oellers MdB, der behindertenpolitische Sprecher der CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag zum Anlass, sich am 29. Oktober 2024 einen Eindruck der bis zum heutigen Zeitpunkt geleisteten Beratungsarbeit und der konzeptionellen Ausrichtung der EUTB-Beratungsstelle zu verschaffen.

Am 1. Juni 2019 hat die EUTB für den Kreis Heinsberg begonnen, ihr unabhängiges Beratungsangebot in Hückelhoven aufzubauen und umzusetzen. Menschen mit Behinderungen und von Behinderung bedrohte Menschen, ihre Angehörigen sowie alle Interessierten können sich mit allen Fragen rund um Teilhabe und Rehabilitation an die Teilhabeberater*innen der EUTB wenden. Den Abgeordneten beeindruckte die Bandbreite der Themen: sie reichen in den letzten fünf Jahren von der Beantragung eines Grades der Behinderung und der damit verbundenen Aufklärung, über die Möglichkeit verschiedener Nachteilsausgleiche, Fragen zum Persönlichen Budget bis hin zu komplexen Multiproblemlagen.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum mehr als 1700 Einzelgespräche mit Ratsuchenden geführt und knapp 300 Vernetzungs-, Arbeits-, und Austauschtreffen mit anderen Beratungsstellen, Behörden, Akteuren der Selbsthilfe und sonstigen handelnden Personen besucht oder selbst initiiert.

Darüber hinaus sind alle Berater*innen in der Moderation eines Lokalen Teilhabekreises tätig, um noch intensiver in die Lebenslagen von Menschen mit Behinderung im Sozialraum eingebunden zu sein.

Der Bundestagabgeordnete Oellers hat als Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales maßgeblich an der Etablierung der ergänzenden, unabhängigen Teilhabeberatung mitgewirkt: „Ich bedanke mich für den offenen und intensiven Austausch mit ihnen. Als Teilhabebeauftragter freut es mich sehr, dass das Beratungsangebot der EUTB so gut angenommen wird.“

Häufige Themen der Beratung sind z. B.

  • die finanzielle Sicherung nach einer Erkrankung, die zu einer dauerhaften Behinderung geführt hat
  • Aufklärung über die Zuständigkeiten von Kostenträgern
  • Aufklärung über Mobilitätshilfe
  • Orientierung im „Paragraphendschungel“
  • das Persönliche Budget
  • Möglichkeiten der Sozialen Teilhabe
  • Unterstützung bei Antragsstellungen

Immer wieder gibt es Beratungsfälle, die besonderer Hilfe bedürfen: Kinder mit einer Behinderung, die über einen längeren Zeitraum von der Schulpflicht befreit werden und deren Betreuung zu Hause die Eltern in existenzielle Nöte bringen kann.

Oder die langen Bearbeitungszeiten von Bescheiden etc., die oftmals eine Herausforderung für die Ratsuchenden darstellen.

Häufiges Thema ist auch die finanzielle Sicherung bei einer Erwerbsminderung, die in vielen Fällen eine Belastung für die Betroffenen darstellt.

Besonders problematisch ist es, wenn die Soziale Teilhabe am Fachkräfte- und/oder Wohnungsmangel scheitert. Ebenso schwierig ist es für Menschen mit Behinderung, die aufgrund ihrer persönlichen Vorrausetzungen in der Lage wären selbständig zu wohnen, dies aber aus strukturellen Gründen nicht können, weil sie keine angemessene Wohnung und/oder keine Assistenzkräfte finden, die sie in der Wohnung stundenweise unterstützen.

Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) hat der Gesetzgeber die Voraussetzungen für ein Angebot zur Beratung über Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe geschaffen. Das Besondere: Diese Beratung wird von Leistungsträgern und Leistungserbringern als unabhängige und ergänzende Beratung erbracht. Die Beratung steht den Bürger*innen des Kreises Heinsberg als niedrigschwelliges Angebot, bereits im Vorfeld der Beantragung konkreter Leistungen, zur Verfügung.  Der Trägerverbund aus Caritasverband für die Region Heinsberg e. V., die Katharina Kasper ViaNobis GmbH und die Lebenshilfe Heinsberg e. V. ist bis zum 31. Dezember 2029 berechtigt, eine EUTB für den Kreis Heinsberg zu unterhalten. Die EUTB agiert in Beratungsfragen trägerunabhängig. Hierzu haben sich die beteiligten Institutionen verpflichtet.

 

Kontakt:

EUTB für den Kreis Heinsberg
Jülicher Straße 13
41836 Hückelhoven

Tel.: 02433 93999-36
Fax: 02433 93999-38
E-Mail: kontakt(at)eutb-hs.de
 

Ansprechpartner*innen:

Beate Junk
Simon Jansen
Bodo Keuler

Darüber hinaus sind noch vier ehrenamtlich Peer-Berater*innen im Team tätig, die über unterschiedliche eigene Behinderungserfahrung verfügen und aus diesem Grund, eine Beratung auf Augenhöhe anbieten können.

Offene Sprechstunden (ohne Termin):

  • Dienstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 12 Uhr
  • jeden letzten Mittwoch von 14 bis 16 Uhr mit Gebärdensprachdolmetscher
  • jeden letzten Donnerstag im Rathaus in Wassenberg von 9 bis 10 Uhr
  • quartalsweise in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung von DeinWerk und Profil. (Bitte Termin erfragen)
  • oder nach Vereinbarung

 

 

Hintergrundinformationen:

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert auf der Grundlage des neuen § 32 SGB IX die Einrichtung der EUTB. Die Fördermittel werden für ein bedarfsgerechtes, regionales Angebot, entsprechend der Größe der Bundesländer, aufgeteilt. Die Fachstelle

Teilhabeberatung sorgt für eine überregionale Vernetzung der Beratungsangebote und begleitet die EUTB nach dem Prinzip „Eine für Alle“: Die Beratungsstellen stehen für Fragen zu allen Beeinträchtigungen und zu allen Fragen der Rehabilitation und Teilhabe zur Verfügung. Es handelt sich um ein ergänzendes Angebot, welches bestehende Beratungsstrukturen nicht ersetzen soll. 

 

Weitere Informationen unter:

www.eutb-hs.de oder www.teilhabeberatung.de 


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