Die Ambulante Psychiatrische Pflege (APP) richtet sich an Erwachsene mit einer psychischen Erkrankung, die aufgrund einer psychischen Krise einer Unterstützung bedürfen. Die APP unterstützt, aktiviert und stabilisiert die betroffenen Menschen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld und ihrer Lebensphase.
Ziele der APP
- Das Ziel der APP ist die Unterstützung eines eigenständigen Lebens im persönlichen Umfeld und die Verhinderung oder mindestens die Verkürzung eines erneuten Klinikaufenthalts. Die APP dient als Ergänzung der fachärztlichen Behandlung.
- Vertrauensvoller Beziehungsaufbau
- Bewältigung von Krisensituationen
- Aufbau und Verbesserung der Tagesstruktur
- Erhöhte Teilnahme am sozialen Leben - Wiedererlangen der bestmöglichen Selbständigkeit und Unabhängigkeit
- Stärkung der individuellen Resilienz
- Training von Alltagsfertigkeiten
- Psychoedukation zur Verbesserung der Krankheitseinsicht
- Verbesserung sozialer Kompetenzen
- Emotionsregulation
- Kontaktaufnahme und Kooperation mit komplementären Dienstleistern und Institutionen - Krisenintervention
- Planung der Weiterversorgung vor Ablauf der APP
Dauer, Umfang und Kosten der APP
Die Dauer und der Umfang richten sich nach der individuellen Notwendigkeit und sind im Rahmen einer Verordnung für häusliche Krankenpflege zwischen 14 Tagen und vier Monaten verordnungsfähig. Bis zu 14 Behandlungseinheiten (eine Stunde) sind dabei pro Woche bedarfsgerecht planbar.
Die Kosten der APP übernimmt in der Regel die Krankenkasse.
Behandlungsinhalte der APP
- Feststellen, beobachten und dokumentieren des Hilfebedarfs und dessen Entwicklung
- Hilfe bei der Bewältigung von Alltagsanforderungen
- Schaffung stützender Tagesstruktur
- Wahrnehmen und beobachten von Krankheitszustand und -entwicklung;
- durch Gespräche die eigene Verantwortlichkeit der Patienten stützen und fördern
- Durch Information und Beratung einen bewussten, aktiven Umgang mit der Krankheit oder Beeinträchtigung
- Krisensituationen erkennen (z. B. Suizidalität, familiäre Probleme) und intervenieren
- die Angehörigen und das soziale Umfeld aktiv einbeziehen, beraten und unterstützen;
- Koordination und Vermittlung von Hilfen
- eigenverantwortlichen Umgang mit Medikamenten und Förderung der Compliance
- Wirkung und Nebenwirkungen der Medikamente erkennen.
- Praktische Unterstützung der Patientinnen und Patienten zur Erreichung ihrer Ziele
Wer verordnet die APP?
Grundsätzlich kann die APP nur durch eine Fachärztin/einen Facharzt für Psychiatrie oder Neurologie oder durch psychologische Psychotherapeutinnen/ -therapeuten verordnet werden.